Der Adonai

Stephen Isaac/Flower A. Newhouse – „Die 7 Körper des Menschen“ - Auszug

 

„Zusammen mit der Seele und dem innewohnenden Gottesgeist (Monade) bildet der Adonai (hebräisch: mein Herr) die sogenannte höhere Dreiheit (kabbalistisch: entspricht dem mystischen Dreieck in Form des Kausalleibes [Neshamah]- NostraMiZi), jenen göttlichen klaren und reinen Aspekt, der im Gegensatz zu dem viereckigen Fundament (kabbalistisch: Geburah-Chesed-Hod-Netzach als Verbindung des Mentalleibes [Ruach] mit den beiden gegenüberliegenden Sefirot des Astral- oder Wunschleibes [Nefesh] – wobei der Mittelpunkt des Fundamentes [Tiphereth] in Assoziation zum Mensch gesehen wird und Jesod dabei in Assoziation zur Persona [falsches Ich, Ego] steht und Malkuth in Assoziation zur physischen Welt Guf [Körper] darstellt – NostraMiZi) unserer niederen Körper steht.

 

Es ist der Adonai, der schließlich unsere wahre Identität ausmacht, während die Seele, als Bestandteil des Adonai den Beginn unserer höheren Natur kennzeichnet und über viele Leben hin als unser wirkliches Selbst wirkt, da sie dem Bewusstsein leichter zugänglich ist.“

 

[Es sei hier angemerkt, das in der kabbalistischen Philosophie die Seele als solches noch stärker differenziert wird und unterschieden wird zwischen Geistseele (Kausalleib), Gefühlsseele (Mentalleib + Astralleib) und Leibeseele (Körper) und jede dieser Seelen wiederum mit mehreren Ebenen und Dimensionen verbunden ist, was verdeutlicht, wie komplex die Seele ist und das sie sich über alle kabbalistischen Welten hin erstreckt und in ihnen handelt – NostraMiZi]

 

„Der Adonai offenbart unsere göttliche und einzigartige Individualität und ist das Zentrum unseres geistigen Willens. Erklärungen wie „Ich bin“ oder „Ich will“, denen wir in heiligen Schriften begegnen, beziehen sich auf jene beiden Attribute. Da abgesehen von einigen wenigen Enthüllungen über die Natur dieser wundervollen Körperform seine Existenz kaum schriftlich belegt ist, bleibt er immer noch ein Geheimnis. Er verleiht nicht nur der Identität und dem geistigen Willen Ausdruck, sondern dient auch als Quelle der Weisheit und Ursprung der Energien von Reinheit und Macht.“

 

[Meditativ sehe ich den Adonai als Verbindungsgefäß zwischen Monade und Seele und stelle mir seine Funktion, in Ermangelung passender Worte, als eine Art Energieschleuse vor – Die Monade hat die höchste energetische Frequenz aller 7 Körper, die Seele liegt etwas darunter aber deutlich über allen darunter liegenden Körpern. Verbinden sich Adonai und Seele, so gleicht der Adonai, nach meiner Vorstellung und gemäß meinen Erfahrungen, die Frequenzen einander an und stabilisiert diese auch. Des Weiteren leitet er die Energien des Adonai an die Seele weiter, die dann von der Seele an die restlichen Körper weitergeleitet werden. Umgedreht werden alle Energien, die von der Persönlichkeit an die Seele zur Weitergabe über den Adonai in die höheren Sphären adressiert werden und stark und rein genug sind, von der Seele über den Adonai zur Monade gesendet – z.B. Gebete. So wie die Persönlichkeit bestrebt ist, sich dauerhaft mit ihrer Seele zu verbinden und ganz in ihr aufzugehen, strebt die Seele danach, ganz und gar im Adonai aufzugehen. - NostraMiZi]

 

„Die in den heiligen Schriften enthaltene Bezeichnung „Gott in uns“ bezieht sich auf den Gottesfunken/Gottesgeist (Monade), der Ausdruck „Herr“ hingegen auf den Adonai:

 

>>Erhebe dich und leuchte, denn dein Licht ist erschienen, und die Herrlichkeit des Herrn hat sich über dir erhoben. << Jes. 60.1

 

Der Adonai, der durch das allsehende Auge symbolisiert wird, gleicht einem Diamanten und reflektiert das strahlend helle Licht des innewohnenden Gottesfunken (Monade). In seinem Bereich intensiviert sich das Leben der Seelenebene erheblich. Er sendet Wogen der Stärke und Weisheit, der Macht und des Willens aus. Jede dauerhafte Heilung oder Transformation hat ihren Weg über diese Ebene genommen und deren Segen erhalten. Nach erlangen der Meisterschaft (spirituell – Anm. NostraMiZi) wirken wir von diesem edlen Selbst aus, und der Gottesfunke in uns wird in sehr ferner Zeit zu einem Logos werden.“

 

[Der Kommentar der Hörer der Berglehre (Bergpredigt als Übersetzungsfehler) – sinngemäß: >>Denn er redet wie einer, der Macht hat<< bezieht sich auf diese Ebene- - NostraMiZi]

 

„Um den geistigen Reichtum, den der Adonai uns bietet, zu erringen, müssen wir seine geistige Willenskraft ansprechen. Den Menschen mangelt es bei ihrer Gottessuche vor allem an Beständigkeit, Durchhaltevermögen und der Entschlossenheit, ein wirklich spirituelles Leben zu führen. [Ich möchte hier noch die mangelnde Opferbereitschaft/Bereitschaft zum Tragen von Entbehrungen und dem Aushalten und Tragen von Leid hinzufügen, was die aktuelle Debatte um aktive Sterbehilfe deutlich zeigt. – NostraMiZi]. Wir lassen uns leicht ablenken und entmutigen und zögern es lange hinaus, wenn die Frage ansteht, ob wir Gott oder uns selbst dienen wollen, so dass wir einem schwachen Raunen im Wind gleichen.

 

Wir machen uns jenen Willen zu Eigen, indem wir die Aufmerksamkeit nach innen richten und uns die Fülle der Willenskraft, die der Adonai beherrscht, vor Augen halten. Andächtig sehen wir eine Verbindung zwischen dieser Quelle der Entschlossenheit und Ausdauer und der Notwendigkeit unserer Selbstbeherrschung sowie unserem geistigen Erwachen entstehen.

 

Sobald wir uns des Adonai bewusst sind, haben wir eine kritische Schwelle erreicht, denn nun müssen wir um Schutz bitten, damit uns nichts ablenkt, entmutigt oder zaudern lässt, um den uns durchflutenden Strom göttlichen Willens zu unterbrechen. Wir sollten uns vorstellen, wie seine Strahlkraft unser gesamtes Sein erfüllt. Dieser Schritt ist insofern äußerst wichtig, als die dunkle Seite unserer Persönlichkeit zwangsläufig auf unsere lichtwärts gerichteten Bemühungen reagiert. Es ist daher ratsam, dass wir uns bei der Anrufung des Adonai mit einem dreifachen undurchlässigen Ring des Christuslichtes umgeben.“

 

[Des aktiven Schutzes bedürfen wir solange, bis wir alle Ängste überwunden und gelernt haben, alle negativen Energien (von Innen und Außen) statt zu absorbieren – in uns aufzunehmen und zu transformieren. Denn so läuft jeder Angriff ins Leere. Was auch eine sehr schöne Übergangsvariante ist: Wir umgeben uns mit einem Cocon aus reinem goldenen göttlichen Licht, mit der Intention, das es alles Negative transformiert in göttliches Licht, Liebe und heilende Energieströme und in Kugeln aus goldenem göttlichen Licht verpackt an die Ausgangsquelle zurücksendet. So unterstützen wir uns selbst bei der Durchlichtung unseres Wesens und wirken als Quelle des göttlichen Lichtes und der Heilung gegenüber allen externen negativen Quellen.]

 

„Um unseren Willen, der im Laufe unseres geistigen Aufstiegs immer wichtiger wird, zu stärken und zu kultivieren, ist es ratsam, sich je nach den Anforderungen des Alltags an diesen Körper, den Sitz des geistigen Willens, zu wenden. Bewusst Entscheidungen zu treffen, spielt dabei eine wesentliche Rolle.“

 

Judentum

Der Name Adonai findet sich in der Tora als Bezeichnung für den Gott Israels, der sich selbst offenbarte als JHWH - dem unaussprechlichen mystischen Namen Gottes, der auch von sich bezeugt: "Ich bin der, der ich sein werde". Da im Laufe der Geschichte des Volkes Israel die Vorstellung der Menschen von ihrem Gott immer abstrakter wurde (kein Bildnis, Name durfte nicht ausgesprochen werden) und zu einem Gott des Wortes wurde, wird die Bezeichnung Adonai als Umschreibung des Gottes der Israeliten verwendet.

 

Das der Name Adonai verwendet wird, um den Kausalleib des inkarnierten Menschen zu umschreiben verweist so auch auf die Überzeugung des göttlichen Ursprungs dieses mystischen Körpers und die Verbindung zum Gott JHWH als dessen Ursprung.