Jeschua ben Josef, der Nazarener

Fortsetzung VIII

Jesus fuhr fort:

„Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.“

Die meisten von uns denken an die Kreuzigung und die Spötter der Christenheit.

Aber unser Geist sollte sich vielmehr auf das Ende, die Herrlichkeit, die Heiligkeit und die Weihe geistigen Bewusstseins und die Entwicklung, die der Selbsthingabe entspringt, konzentrieren.

 

Der Herr sprach:

„Freuet euch und frohlockt, weil euer Lohn groß ist in den Himmeln. Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.“

Er spielte auf die Tatsache an, dass es im Laufe der Jahrhunderte alle Arten von Märtyrern auf der Erde geben wird, die der Sache Christi weniger körperlich als in zunehmendem Maße auf geistiger Ebene dienen werden. Die Vorläufer der Menschheit werden auf den Widerstand jener stoßen, die nicht mithalten können und nicht gewillt sind, das Gesamtbild aufzunehmen. Ihr Lohn wird also im Himmel sein, was bedeutet, dass sie gestärkt daraus hervorgehen, wenn sie sich auf den Ewigen einstimmen, der sie jederzeit bereichert, ermutigt, belehrt und ihnen tiefe Einblicke gewährt. Wird der Körper abgestreift, können sie in die Gemeinschaft der Heiligen zurückkehren, um von nun an der Menschheit mutig und stark zu dienen. Jede im Namen Christi erfolgte namentliche Anrufung findet Gehör und wird beantwortet.

 

Jesus sprach zu ihnen:

„Sehet, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. Seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben.“

Obwohl sie als Sinnbild des Friedens gilt, ist die Taube keineswegs arglos.

Sie ist energisch und versteht es, für sich selbst zu sorgen. Jesus wollte damit zum Ausdruck bringen, dass wir klug sein und die Fähigkeit besitzen müssen, die Wahrheit zu sprechen. Seid Hüter der geistigen Wahrheit, wenn ihr unter die Leute geht.

 

Dann gebot er ihnen:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.“

Dies ist das erste und höchste Gebot, und das Zweite ist ihm gleich.

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Wohlergehen, Wachstum, Heilung und Freude einer anderen Person sollten uns ebenso viel bedeuten wie ihnen, denn wieder hat jemand Eingang in das Königreich des Lichtes gefunden. Er/Sie hat sich von den einstigen Beschränkungen befreit und ist nun weitgehend in der Lage, selbst den Menschen zu dienen. Wir freuen uns über den Reichtum und das Wissen, das uns zum Wohle aller durch Offenbarung oder bewusste Entfaltung geschenkt wird. Die Freude und der Sieg jedes Einzelnen nutzt allen.

 

Wir sollten uns immer daran erinnern, dass Christus in erster Linie kam, um ein neues Zeitalter einzuleiten, ein Zeitalter, in dem das Gesetz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ nicht mehr gilt. Statt dessen lehrte er uns, unseren Gegner zu lieben, zu segnen und ihm zu vergeben, auf Gott zu blicken und ihm zu vertrauen. Wir sollten nicht an die Folgen denken, sondern nur an die Beziehung zwischen dem Ewigen und dem Zeitlichen, die gewahrt und aufrechterhalten bleiben muss. Dann wird ein wunderbares Leben vor uns liegen.