Jeschua ben Josef, der Nazarener

Fortsetzung XIII

Die Auferstehung

Die Evangelien berichten wenig über jenen Karsamstag. Viele, die Jesus gekannt hatten, verbargen sich, aus Angst, von jenen verfolgt zu werden, die ihn getötet hatten.

Seine wahren Freunde versuchten, sich an seine Prophezeiungen bezüglich dieses Ereignisses zu erinnern. In ihrer Ungeduld, mehr über das Leben zu erfahren, hatten sie nicht aufmerksam zugehört, und seine Anspielungen auf den Tod waren ihnen entgangen. Jetzt bereuten sie ihre Unachtsamkeit.

 

Ihre Erinnerungen austauschend, glaubten die Jünger nicht daran, dass alles verloren war. Soweit sie sich erinnern konnten, hatte ihr Herr seinen Sieg über den Tod gelegentlich erwähnt. Sie hatten gesehen, wie er die Tochter des Jairus zu neuem Leben erweckte und gehört, wie er Lazarus befahl:

 

„Tritt hervor!“

 

Und Lazarus war auferstanden. Jesus hatte versprochen, zu ihnen zurückzukehren. Wenn es doch nur geschähe!

 

Es war durch seinen Tod, mehr als durch sein Leben, dass Jesus seinen Auftrag erfüllte. Die Aufgabe des Christus bestand darin, im Menschen die Sehnsucht nach der bewussten Rückkehr zum Vater des Lichtes zu erwecken. Der Tod klärte den Geist jener, die ihn verkannt hatten, als er unter ihnen weilte. In ihrem neuen Verständnis keimte ihre spätere Jüngerschaft auf, den Impuls Christi weiterzutragen, der letztendlich alle verlorenen Söhne auf den Heimweg führen wird. Das Mysterium der Erlösung durch das Kreuz bestand darin, dass Jesus außer seinem physischen Körper auch Seelenenergien opferte. Sein Körper wurde zurück verlangt, aber seine Seele durchstrahlte den gesamten Planeten. Bereits mehr als ein Meister der Weisheit vermochte Jesus nicht mehr in seinen feinstofflichen Körpern zu wirken. Daher wurde bei der Kreuzigung sein Kausalkörper (oder seine Seele) den satanischen Angreifern entgegengehalten.

 

Anstatt durch dieses Seelenleben, das Jesus freiwillig gab, in ihrer böswilligen Weise bestärkt zu werden, durchdrangen die lebendigen Energien die gegensätzlichen Wesen mit ihrer unsterblichen und erlösenden Wirkung. So wie Radium, das vom Körper aufgenommen wird, ernsthaften Schaden anrichtet, brachte die Seele Jesu bestürzende Wirkungen hervor, als sie in seine Gegner eindrang. Ihre Kräfte wurden langsam absorbiert und erkannt, und ihr erlösender Einfluss wird schließlich den endgültigen Sieg des Lichtes herbeiführen.

 

Bei seinem Aufstieg in das Licht segnete Jesus jede Dimension, die Leben trug.

Er sah die Geister jener, die vor kurzem auf der Erde weilten. Jubelnd begrüßten, ehrten und priesen sie ihn. Menschen, Engel, Meister, Herren und Logi freuten sich über die größere Macht, die die Hierarchie Jesus, dem gesalbten Herrn der Erde, nun übertrug. Und er verkündete:

 

„Der Prinz dieser Welt ist vertrieben, und ich werde alle Menschen an mich ziehen.“

 

Als Beauftragter des Christusgeistes hatte Jesus, abgesehen von der Himmelfahrt, alle Stufen der sechsten Einweihung durchlebt.In seinem Leben als ägyptischer Pharao Echnaton erlitt er den Märtyrertod. Die Bezwingung des Todes war in Lazarus und anderen Personen erfolgt4, aber Jesus hatte noch nicht den Versuch unternommen, den Tod in seinem eigenen Körper zu transzendieren.