Jeschua ben Josef, der Nazarener

Frau Flower A. Newhouse – ein Rückführungserlebnis

Die ersten 30 Jahre

Dem christlichen Glauben zufolge erscheinen die ersten dreißig Lebensjahre Jesu recht geheimnisvoll. Die Bibel gibt nur zwei Hinweise auf jene Zeit.

Viele Menschen haben gehofft, irgendeinen besonderen Sinn in jenen stillen Jahren zu entdecken und sich deshalb für falsche Lehren geöffnet. Aus diesem Grunde möchte ich von meinen Erinnerungen an das Leben Christi berichten. Da ich in jener Zeit als Miriam, der Tochter von Marias bester Freundin, lebte, kannte ich Jesus gut. Die wenigen, die ebenfalls in jener Zeit lebten, mögen durch meine Worte aufgerüttelt werden.

 

Maria gebar unseren Herrn in einem sehr schönen Haus. Mütterlicherseits entstammte sie einer wohlhabenden Familie. Ihre Eltern besaßen keinen großen Reichtum, aber zahlreiche vermögende Verwandte sorgten für die bestmögliche Erziehung des Kindes. Maria pflegte sie in Begleitung ihrer Mutter in ihren Häusern aufzusuchen, wo sie von Privatlehrern unterrichtet wurde. Im Hause ihres Onkels belehrte man sie über die Vergangenheit Israels und den Glauben ihres Volkes. Ein zweiter Lehrer unterrichtete sie in der aramäischen Sprache und Grammatik. Die Mathematik jener Zeit lernte sie wiederum in einem anderen Haus.

 

Während ihrer gesamten Kindheit stand Maria in Kontakt mit den Engeln.

Sie war eine Eingeweihte vierten Grades, und die Tore zu den inneren Welten standen ihr offen.

Als sie Jesus in der Stadt Davids gebar, erlebte sie eine Vision der himmlischen Boten, die jenes göttliche Wesen in seine physische Hülle begleiten, dass sie an einen Punkt kam, an dem sie die Geburtswehen kaum noch wahrnahm. Maria war mit Joseph verheiratet, der wusste, dass sie im Begriff stand, eine ungewöhnliche, weit vorangeschrittene Seele zu gebären. Sie war neunzehn Jahre alt und Joseph sechsundvierzig. Es bestand eine starke Bindung aus früheren Leben zwischen ihnen.

Joseph war Witwer und hatte vier Kinder, drei Jungen und ein Mädchen. Bei der Geburt Jesu waren sie in ihrem Teenageralter. Sie wuchsen bei Josephs Mutter auf. Das Mädchen, Hannah, war die Älteste. Die Söhne hießen Johannes, Jakob und Taddäus.

 

Hannah lebte später mit ihrem Mann in Jericho. Nach ihrer eigenen Verheiratung pflegten die Söhne die Familie oft zu besuchen, und Maria liebte es, die Kinder bei solchen Gelegenheiten im Hause zu haben. Joseph und seine Familie hatten, ebenso wie Marias Eltern, der Bruderschaft der Essener angehört. Diese legten großen Wert auf die richtige Lebensweise, auf korrektes Verhalten und gesunde Ernährung. Ihre Anhänger waren tiefer in die Mystik eingedrungen als die orthodoxen Juden. Nach ihrer Heirat zogen sich Joseph und Maria von dieser Bruderschaft zurück, obwohl sie Umgang mit ihren Mitgliedern pflegten und öffentlichen Vorträgen beiwohnten.

 

Als Jesus heranwuchs, erhoben die Essener einen gewissen Anspruch auf ihn, den er zurückwies, da er ihre Vorstellung von Ausschließlichkeit missbilligte. Die Lebensweise der Essener war edel, und ihre Lehre stand weit über den in Palästina herrschenden Philosophien, aber sie lebten ihren Glauben nicht. Ihre Religion starb mit der Zeit aus, denn ein größeres Licht, als sie es kannten, hatte die Welt betreten.

 

Die Eltern Jesu lebten die meisten Jahre ihres Lebens in Nazareth, einem wunderschönen Ort im Herzen Palästinas. Wenn Jesus in der Wildnis meditierte, konnte er von ihren Höhen im Osten den hinter Nazareth gelegenen See Genezareth sehen. Blickte er nach Norden, erstreckten sich vor ihm die Weinberge und Obstgärten dieses fruchtbaren Landstrichs.