Die Energie des Kundalini II

Der Kanal Ida (Mondnerv) ist bis zu seinem Ende in Höhe der Nase das exakte Spiegelbild von Pingala und verläuft in der linken Körperhälfte, Körperseite in einem Abstand von etwa 1,5 Fingerbreite neben der Wirbelsäule. An seinem Ende in Höhe der Nase zweigen auf der rechten Seite einige wenige Nadis nach unten ab, die sich in Höhe der Thymusdrüsezu einem Nervengeflecht verästeln. Drei weitere Nadis führen vom Ende des Kanals, in Höhe der Nase, zum Herzen. Im Mondnerv fließt der „kalte Anteil des spirituellen Pranas“. Sie wird assoziiert mit allem, das unsere spirituelle Entwicklung bremst. Uns zaudern lässt auf dem Wege ins Licht.

 

Der Kanal Sushumna verläuft in der Mitte der Wirbelsäule, zwischen Pingala und Nadi und ist, solange die Kundalini-Energie noch nicht „erwacht“ ist, ca. 1,5 Millimeter dick und wird, in Indien, als funktionslos angesehen, solange die Kundalini „schläft“. Sie beginnt unten auf der Höhe von Pingala und Nadi, zieht von dort bis zum Ende des Rückenmarks und erstreckt sich von hier aus weiter bis zum Kronen-Chakra13, in Indien als Sahasara-Chakra bezeichnet. Von der Sushumna zweigen in ihrem Verlauf Tausende feinster Nadis ab, die den gesamten Körper durchziehen.

 

„Erwacht“ die Kundalini, ergießen sich die Energien aus der Pingala und Nadi in die Sushumna und bilden zusammen die konzentrierte Form des spirituellen Pranas.Drei Tage danach sterben die Kanäle Pingala und Nadi ab und das konzentrierte spirituelle Prana fließt über die Sushumna und die von ihr abzweigenden Nadis in den gesamten Körper und durchfluten ihn mit ihrer spirituellen Kraft.  So die Vorstellung in der indischen Tradition.

 

Eine weitere Besonderheit im Aufbau der Sushumna stellen die drei Granthis (Knoten) dar, die ein natürliches Hindernis im Aufstieg der Kundalini bilden und von dieser überwunden werden müssen.

 

Die drei Energiekanäle, Pingala, Sushumna und Ida entsprechen den drei Säulen im kabbalistischen Baum des Lebens. Wobei Sushumna die mittlere Säule des Ausgleichs/Gleichgewichtes ist. Pingala entspricht der „Säule der Strenge“ (männlich) und Ida der „Säule der Gnade“ (weiblich).