mystische Spiegelmeditation

der höheren Ebenen

„Einmal, als ich mit den anderen [Ordens]-Schwestern die Horen betete, geschah es, daß meine Seele plötzlich in eine Sammlung versetzt wurde, in der sie mir wie ein klarer Spiegel erschien.

 

An ihm war weder hinten noch an den Seiten, weder oben noch unten etwas, das nicht ganz klar gewesen wäre; in der Mitte aber zeigte sich mir Christus, unser Herr …

 

Es wurde mir auch zu verstehen gegeben, dass dieser Spiegel, wenn die Seele sich in einer Todsünde befindet, wie mit einem dichten Nebel überzogen und ganz schwarz ist, so daß der Herr darin sich weder darstellen noch gesehen werden kann, obwohl er uns, indem er uns das Sein gibt, immer gegenwärtig ist."

 

Teresa von Avila

 

 

Und ermutigt, von der Erinnerung an Augustinus, der von ähnlicher Erfahrung berichtet, folgert sie kühn:

 

„Wir brauchen also nicht in den Himmel hinaufzusteigen, noch aus uns selbst hinauszugehen; denn dies wäre Ermüdung des Geistes und Zerstreuung der Seele …“

Anmerkung:

Teresa von Avila wurde zu diesem, ihrem, Seelenspiegel geführt.

Mit Hilfe der Tiefenmeditation und der unterstützenden Technik der Visualisierung, sollte es, nach Einstimmung und Schutz und Versenkung in Demut und mit ehrlichem Herzen, mit etwas Übung möglich sein, den eigenen Seelenspiegel erblicken zu dürfen.

 

- NostraMiZi -