Menschen, die anders Leben

Zu allen Zeiten gab es Menschen, die nicht den Lebensentwürfen der Masse folgten. Die nicht die Erwartungen von Familie, Angehörigen und Gesellschaft erfüllten, sondern aus einer Kraft leben, die niemand begreifen kann, solange derjenige sie nicht selbst erfahren hat. Meist liegt ein weiter Entwicklungsweg hinter denen, die letztlich sich entschließen, ein Leben aus der Kraft des Glaubens und einer alles übersteigenden Liebe zu leben. Sie haben alles erfahren, was diese Welt bietet: Liebe in Partnerschaften, beruflicher Erfolg, gesellschaftliche Anerkennung, Ansehen. Wie auch die dazugehörigen Schattenseiten. Und wählten letztlich, wofür ihr Herz noch stärker brennt. Eine Kraft, die alles überstrahlt. Einen Weg, der zurück führt zum Ursprung, zurück in unsere tatsächliche Heimat in den Weiten der "Inneren Welten". Mit dem Ziel, alle irdischen Lernaufgaben endgültig abzuschließen und das Rad der Wiedergeburt zum Stillstand zu bringen, um noch umfassender dienen zu können. Und sie befinden sich damit im Einklang mit dem Geist des Herrn dieser Welt, denn es steht geschrieben:

 

"Selig sind die Einzelgänger und die Erwählten. Denn ihr werdet das Königreich finden; da ihr von dort stammt, werdet ihr wieder dorthin zurückkehren." - Herrenwort (49) Thomasevangelium-

 

Jesus sagte:

 

„Es gibt viele, die vor der Tür stehen, aber die Einzelnen sind es, die in den Hochzeitssaal eintreten werden.“ -Herrenwort (75) Thomasevangelium-

 

Jesus sagte;

 

„Elend ist der Leib, der von einem Leib abhängig ist, und eine Mühsal ist die Seele, die von diesen beiden abhängig ist.“ -Herrenwort (87) Thomasevangelium-

 

 

Eine Frau aus dem Volk sagte zu Ihm:

„Gepriesen der Mutterleib, der dich getragen, und die Brüste, die dich genährt haben.“


Er antwortete ihr:

„Gepriesen sind die, die das Wort des Vaters gehört und es wahrhaftig bewahrt haben. Denn es werden Tage kommen, da werdet ihr sagen:Gepriesen der Mutterleib, der nicht empfangen, und die Brüste, die keine Milch gegeben haben!“

-Herrenwort (79) Thomasevangelium-

 

 

Seine Jünger sagten zu ihm:

Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht (lebenslange Bindung, einziger Scheidungsgrund: Hurerei), so ist es nicht ratsam zu heiraten.“

 

Er aber sprach zu ihnen:

„Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es gibt Verschnittene, die vom Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben, um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es". -Matthäus, 19,10 – 12, Eberfelder Bibel-

 

 

Diesen Weg gingen die Propheten und die Meisten, die heute als Heilig geehrt werden.

 

Es gibt aber auch Menschen, die wurden Priester aus enttäuschter Liebe in jungen Jahren. Oder sie rechneten sich so die besten Karrierechancen aus. Oder flohen aus dem weltlichen Leben, da es ihnen bedrohlich erschien. Bis hin zu Gründen, die verwerflich sind und Straftatbestände darstellen.

Auf solchen Laufbahnen liegt nur selten Segen - oftmals entsteht daraus großes Leid.

Und unermesslicher Schaden für die Institutionen, zu denen sie gehören. Was andererseits deutlich zeigt, das auch jeder Priester, jedes Ordensmitglied etc., gleich welchen Amtes, fehlbar ist und bis zur Erringung der spirituellen Meisterschaft auch bleiben wird. Dies trifft für uns alle zu.

 

Was uns heute fehlt, sind Prüfungs- und Aufnahmekriterien, wie das Bestehen eines Einweihungsweges (Abschluss). Viele glauben, ein Theologiestudium mache einen Menschen zu einem Priester und einem Spezialisten in Sachen Glauben (Begriff der kirchlichen Laien und Laienpriesterschaft). Nach meinen Erfahrungen ist dies ein großer Irrtum.

 

Ich gebe zu bedenken:

 

"Unter euch gibt es Menschen, die sind Priester und wurden doch nie von Menschen geweiht und einige wurden zu Priestern geweiht, von Menschen und sind es doch nicht, im Herzen."

 

Der HEILIGE GEIST wählt nicht aus nach vorwiegend intellektuellen Gesichtspunkten und Studienabschlüssen, wenngleich Wissen die Grundsubstanz von Weisheit ist, sondern nach der Reinheit des Herzens, der Tiefe der Liebe und wahren Absicht. Und so wurde von IHM so manchem, der würdig ist, abgeraten, Priester zu werden und in der Welt zu dienen, bis zu jener Stunde, da die erstarrten Dogmen gesprengt werden, sich die Religionen den höheren Bewusstseinsebenen öffnen und jene, die in ihrem Dienste stehen, ihren Glauben und ihre Liebe zum Göttlichen durch das Beispiel ihres Lebens verkünden und so eine wahrhaft frohe Botschaft verbreiten, die auf Liebe und nicht auf Angst (Leugnung des Gesetzes von "Ursache und Wirkung [Karma]; Spaltung von Körper, Seele und Geist [der Geist ist heilig, der Körper sündhaft]; Warten auf Erlösung [Passivität, ausgeliefert sein]; Priester als "Vermittler" zwischen Gott und Menschen [Anmaßung]) gegründet ist.

Dennoch hat die Institution Kirche weiterhin ihre Bedeutung und viele, die in ihnen dienen, sind aufrechte Streiter des Herrn und leiden selbst unter der dogmatischen Erstarrung vieler ihrer Amtsträger. Doch so, wie die Welt, in der wir leben, großen Umbrüchen unterworfen ist, wird auch der Heilige Geist Türen öffnen und Mauern, in den Köpfen, niederreißen. Und was verborgen wurde wird ins Licht gestellt. Habt Mut und folgt Eurem Herzen und Eurer Inneren Führung, Eurer Intuition. Denn dies ist eure Zeit. Vertraut auf den Heiligen Erzengel Michael und seine Legionen und bittet um seine Hilfe und ihren Beistand. 

 

Oft höre ich:

 

"Die Menschen in den frühen Zeiten hatten es gut. Da erschienen ihnen noch Engel, begegneten sie Gott persönlich, geschahen Zeichen und Wunder."

 

ich bezeuge:

 

"Auch heute begegnet der "Vater-Mutter-Geist", DAS GÖTTLICHE, jedem, der ernsthaft sucht und DEM GÖTTLICHEN entgegengeht. Noch heute geschehen Zeichen und Wunder - man muss nur gewillt sein, sie zu sehen und als solche anzuerkennen."

 

Dafür bedarf es nicht der Menschen, die anders leben. Ihre Aufgaben sind mannigfaltig, gehen oft weit über das hinaus, was für viele von euch vorstellbar ist und deshalb arbeiten die Meisten im Verborgenen. Ihr kennt sie und wisst doch nichts über sie.Und was ihr über sie wisst, ist nur das, was sie bereit sind, preiszugeben.

 

Keiner beschreibt dieses Leben so treffend, aus meiner Sicht, als Khalil Gibran: