Wissen und Leben der Eingeweihten

Buchbesprechung: „Der Eremit“ - Erlebnisse in der Schule der „Weißen Bruderschaft im Himalaja“ - Herausgeber Felix Schmidt

Uns kann nichts mehr geschehen, da wir unser ganzes Dasein dem Schöpfer empfehlen. Siehe, unser ganzes Leben, unser ganzes Handeln, unser ganzes Verhalten ist nur ein einziges Gebet insofern, als wir alles Gott anheim stellen. Das macht uns gefeit gegen alle Unbilden des Lebens.

Solange wir dergestalt unser Leben auf Gott eingestellt haben – wobei aber immer Gottes, und niemals unser Wille geschehe – kann uns kein Sturm etwas anhaben, kein Blitzstrahl treffen, kein Tier anfallen, kein Jäger und Feind mit seinem Gewehr treffen oder erdolchen. Immer wird zur rechten Zeit etwas eintreten, was uns schützt. Aber nur dann, wenn wir uns freiwillig mit Gott vereinen und vereint fühlen. Wir erlangen die Meisterschaft nicht, um über die Menschen zu herrschen, sondern um die geistige Entwicklung der Menschheit zu überwachen und dafür zu sorgen, dass alles geistige Suchen und Streben immer wieder einmündet in den einzigen großen Strom, der zu Gott zurückführt.

 

Wir alle, wir Eingeweihten (aus allen Völkern und Religionen), wir Meister, sehen in Christus Gottes Sohn. Der innere Kern jeder Religion auf der ganzen Welt deckt sich mit der Lehre des Gottessohnes.

Wir hier in Indien schreiten nur einen anderen Weg, der für unsere Naturen, für unsere Umgebung, für unser Begriffsvermögen einleuchtender und leichter verständlich ist.

Wir folgen den Lehren Buddhas und Brahmans, deren Lehren aber im Urgrund die gleichen sind wie die des Gottessohnes. Ihr Christen seid bevorzugt, dass ihr direkte Botschaften vom Gottessohn erhalten habt und auch begreifen könnt.

 

Wir Eingeweihten aller Religionen haben nur ein religiöses, und zwar gleiches Weltbild, das dem des wirklich wahren Christentums entspricht. Unter uns Eingeweihten gibt es daher nur ein Religionsgebiet, ganz gleich, über welche Religionen wir zur Meisterschaft gelangt sein mögen.

 

Wie kommt es nur, dass gerade die Christen die höchste Lehre, die der Menschheit zuteil wurde, so wenig achten, und ihr, die ihr über andere Religionen zur Ur-Religion vorgedrungen seid, diese Ur-Religion als die wahre, wirkliche Lehre Christi festgestellt habt und somit Christus als Gottessohn verehrt, viel inniger, tiefer und aufrichtiger als die meisten Christen?

 

Einer der Hauptgründe ist der, dass die meisten Christen zu sehr Verstandesmenschen sind.

Verstand und Gefühl sind aber nötig zur Erlangung wahrer Weisheit und zum Erfassen tiefer Wahrheiten der Lehre Christi. Ihr christlichen Verstandesmenschen vernachlässigt jedoch zu sehr das Gefühlsleben bei eurer Religion. Beide müssen gleichermaßen mitsprechen: Verstand und Gefühl!

Wo das eine ausschließlich obwaltet, ist das Gleichgewicht der Erkenntnis gestört, und ihr bekommt ein falsches Bild, etwa so, wie jemand die Welt falsch sieht, wenn er eine Brille auf hat, die nicht für seine Augen passt

 

Hypnose ist für uns nur ein Studiengebiet zum Beweise der ungeheuren Kräfte der menschlichen Seele und des menschlichen Geistes darin, aber niemals irgendein Mittel zu irgendeinem Zweck.

Vergiss nicht: Das alleroberste Gesetz jedes okkulten Forschens, jedes Eindringens in Mystik, jedes Eindringens in Gottes-Erkenntnis lautet: Freier Wille! Wir maßen uns niemals an, jemanden zu zwingen, wenn das nicht einmal Gott, das allerhöchste denkbare Wesen, tut, für den das eine Kleinigkeit wäre, nur einfach ein Gedanke zu sein brauchte, und das Zwingen wäre geschehen!