Wissen und Leben der Eingeweihten

Fortsetzung 1

Du weißt, dass Gott die ganze Schöpfung erschaffen hat und erhält durch seinen Willen, sie bestehen zu lassen, weil sie gut ausgefallen ist, wie Gott das am siebenten Tage, als er ruhte, selbst feststellte.

Dieser siebente Tag der Schöpfung besteht immer noch.

Gott ruht also noch, das heißt sein Wille, der die Schöpfung hat in Erscheinung treten lassen, dauert noch an. Damit ist doch aber nicht nötig, dass Gott sich nun persönlich um das Befinden eines jeden Käfers zu kümmern braucht, denn er hat die Lebensbahnen aller Wesen durch Gesetzmäßigkeiten festgelegt, die durch seinen Willen einfach weiter bestehen. Nur den Menschen hat er nicht in zu enge Gesetzmäßigkeiten gekettet, weil dieser eine bewusste Seele und einen bewussten Geist hat.

Für seelische und geistige Regungen des Menschen hat der Schöpfer die Gesetzmäßigkeiten so gestaltet, dass sie vom Menschen selbst ausgewählt werden können durch seine freie Entscheidung, durch seinen freien Willen.

 

Selbst der höchste Eingeweihte und Meister kann aus eigener Machtvollkommenheit nichts.

Er kann nur alles Große und Wunderbare verrichten durch Einheit mit Gott.

Also Gott selbst wirkt sozusagen durch ihn. Die höchste Beglückung eines Meisters ist es daher, lediglich das Instrument Gottes sein zu dürfen. Gott ist und bleibt auch für uns das Allerhöchste, das Allervollkommenste, weil Gott eben das Ein und Alles der ganzen Weltschöpfung ist. Es ist ein ehernes Gesetz beim Studium der göttlichen Weisheit, stets mit der Natur und ihren Gesetzen zu arbeiten und nicht unnötig von seinen sozusagen übernatürlichen Kräften Gebrauch zu machen.

 

Wir wussten damals, dass auf einem anderen Planeten, nämlich auf dieser Erde hier, Gott selbst Mensch geworden war. Wir hatten auch gehört, wie es ihm hier auf Erden ergangen war.

Erinnerst du dich noch, wie wir gelobten, wenn wir einst die Gnade haben sollten, uns auf dieser Erde zu verkörpern, wir dann alles tun würden, um zu helfen, das Werk Gottes hier zu fördern?

 

Den Weg, den wir zu unserem Fortschritt einschlagen, ist einer der unzählig vielen Wege, die zum herrlichen Endziel der menschlichen Entwicklung führen. Das ist und braucht aber nicht der Weg für alle zu sein. Im Streben nach der Vollendung gibt es ebenso viele Wege, wie es nach Ausspruch des Heilands, Wohnungen in seines Vaters Hause gibt. Der Heiland hat das beste Durchschnittsmittel der suchenden und strebenden Menschheit gegeben:

 

"Liebt einander und liebt Gott als euren Vater."

 

Wer das tut, der vermeidet ganz von allein unzählige Fallstricke und Gefahren, die seinen Fortschritt hemmen. Der Weg des Heilands ist der sicherste und einfachste.

Aber die verschiedenen Wege zum Endziel adeln durchaus nicht den darüber hinweg Schreitenden, oder bringen ihn in eine bevorzugte Klasse. Es steht eben alles in der Schöpfung und auch in den Teilschöpfungen der Schöpfung unter- und miteinander irgendwie in Verbindung, ob wir das nun wollen oder wünschen oder nicht. Dieses untereinander und miteinander Ge- und Verbunden sein ist ein ständiger Ausdruck der ewigen Gegenwart des Schöpfers.  Das Grundprinzip des Seins:

 

"Liebe den Schöpfer als Vater und Bruder über alles und jedes Geschöpf ebenfalls als Kind Gottes genau wie du dich selbst liebst."

 

Auf Erden sind Hilfsmittel des Schöpfers – und zwar recht wichtige – die Momente der Zeit und des Raumes, die sozusagen kristallisierte Formen des Ruhens des Schöpfers am immer noch bestehenden siebenten Schöpfungstag sind. Mit Raum und Zeit muss daher gerechnet werden. Beide können zwar gelegentlich mal unterbrochen werden, doch das sind eben nur Ausnahmefälle.