Weisheit des Talmud

Vorwort

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Wir aber wurden ausgesandt, seine Kunde im ganzen Königreich Malkuth (Erde)zu verkünden und die Verkündigung zu leben. Und er, Jeschua ben Josef, der auserwählte Menschensohn, Christus dieser Welt, lies uns nicht allein zurück: „Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten, und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht, noch ihn erkennt. Ihr erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen …“ (Joh. 14, 15-18).

 

Und sein Auftrag lautete: Geht hinaus in die Welt und erzählt von meinem Wirken, meiner Auslegung der Tora, meinem Leben, meinem Sterben, meiner Rückkehr ins Leben und meiner Rückkehr in die Himmel. Lebt und handelt, wie ich es euch vorgelebt habe und folgt der Weisheit unseres gemeinsamen Geistes – dem Heiligen Geist. Und ihr werdet noch Größeres vollbringen, in eurer Zeit, als ich es in meiner Zeit konnte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: >>Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und er wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe<<“ (Joh. 14, 12). Dies ist der Weg (Einweihungsweg) zurück in die Himmel, den ihr kennt, dessen Schlüssel ich, der Her und Christus, unserem Bruder Petrus anvertraut habe.

 

Und so wurden wir, die wir der Auslegung unseres Rabbi Jeschua ben Josef folgten, zu Juden eines neuen Weges. Eines weiteren Weges, innerhalb der jüdischen Gemeinschaft. Die Menschen aber nannten uns Christen – gemäß dem Amt unseres Rabbis. Und als der Heilige Geist einige auserwählte Diener beauftragte, das Leben unseres Herrn und seine Tora-Auslegung aufzuzeichnen, entstand eine Sammlung von Aufsätzen, die den Namen „Neues Testament“ erhielt. Das Testament, das er, der Herr – Jeschua ben Josef, Christus dieser Welt, uns hinterließ. Und sie erhoben dieses Testament zur Religion.

 

Und so gründet unser Leben auf zwei heiligen Büchern: der „Tora“, der Lehre unseres Rabbis, als dem Fundament und dem „NT“ – der Tora-Auslegung unseres Herrn, als dem Weg seiner Lehrgespräche und Zeugnis seines Lebens. Beides – Tora und NT – gehören untrennbar zusammen. Und es ist ganz in der Tradition unseres Rabbis und Bruders – Jeschua ben Josef, des Mose und der Propheten, beides immer wieder neu zu betrachten und auszulegen und als Zeugnis zu leben, in unserer Zeit.

 

Diese Tradition bezeugt der Talmud. Er ist ein praktischer Wegbegleiter und zeigt Wege auf, wie die Lehre zum Leben erweckt werden kann. Der Talmud enthält die Weisheit der Väter, die den Weg lebten. Doch sie ist, nach meinem Verständnis, kein abgeschlossenes Buch. Denn solang der Menschen Weg währt –  solange gilt es, immer wieder neu, die heiligen Bücher zu interpretieren, das Erkannte zu leben und davon Zeugnis zu geben. Möge diese Weisheit stets ein hellstrahlendes Licht sein, das unsere  Wege stets erleuchten möge.

 

 

 

-NostraMiZi-

 

 

*Statt Tora wurde übersetzt mit dem Begriff „Gesetz“.  Pinchas Lapide, ein anerkannter jüdischer Religionsphilosoph, verwies auf diesen Übersetzungsfehler in seinem Buch: „Die Bergpredigt, Utopie oder Programm?“