Karma

Robert James Lees - "Reise in die Unsterblichkeit - Das Leben jenseits der Nebelwand"

"Im Reich der Seelen wird jeder Mensch für seine eigenen Vorsätze und Taten verantwortlich gemacht. Wo Strafe vonnöten ist, dann nur zum Zwecke der Besserung und Heilung, nicht aber aus Rache.

 

Die Vernunft ist das höchste Gut, das dem Menschen gegeben wurde, deshalb wird von ihm erwartet, daß er sie befragt und bei all seinem Tun anwendet.

Wenn er auf Grund dieser Gabe Gott von allen Lebewesen am ähnlichsten ist, wäre es dann vernünftig, zu glauben, er dürfe sie nur für die Funktionen des Alltagslebens anwenden, nicht aber für die viel wichtigeren seiner Seele?

 

Eine solche Vorstellung wäre doch gewiß eine Beleidigung des Schöpfers.

 

Wenn ein Mensch nun, trotz Gottes Botschaft und der von ihm von Gott gegebenen Vernunft, kritiklos die Glaubensdiktate und -spekulationen anderer Menschen übernimmt, dann darf er sich nicht wundern, wenn seine Seele zwangsläufig die Konsequenzen tragen muss."

"Von unserem Ausgangspunkt aus gesehen hatten die zahlreichen Wege in verschiedenen Farbtönen das Landschaftsbild beherrscht. Zu unseren Füßen lag ein Weg von dunkelster Farbe, schwärzlichem Rot, auf dem ich jene unglückliche Frau hatte unter dem Hügel verschwinden sehen.

 

Jeder nächsthöhere Pfad hatte eine hellere Tönung, und erst in der Mitte erstreckte sich, wie ein Prisma zur Krönung des Ganzen, jener Strahl von blendender Reinheit, auf dem wir gegangen waren.

 

Die Anordnung dieser Wege erschien mir jetzt als ein prophetisches Wahrzeichen, das den natürlichen und ununterbrochenen Fortschritt anzeigte, den die Seele auf dieser Seite des Daseins machen darf. Mein Herz war von Freude erfüllt."

"Dieser Weg bildete genau die Mitte und die Krönung der uns umgebenden Landschaft und mit ihm, so wurde mir jetzt offenbar, hatte es eine ganz besondere Bewandtnis.

 

Mit jedem Schritt, den wir vorwärts taten, wurde die Atmosphäre leichter und lichter. Um uns war eine durchscheinende Kraft, die unseren Weg wie ein Bündel hellgoldener Sonnenstrahlen erscheinen ließ, auf denen wir mehr zu fliegen als zu schreiten schienen. Eine zarte  und federleichte Luft umhüllte uns, die jedes Gefühl der Schwere zu verbannen schien. Ein Lufthauch voller Süße und Ruhe streichelte uns und hielt uns wie in liebender Umarmung, und die Strahlen einer ewigen Sonne durchdrangen inser Selbst mit einem göttlichen Glanz, so wie ihn Moses auf dem Berge Sinai gesehen haben mochte."