Rückkehr zur Erde - Teil II

Buchbesprechung - Flower A. Newhouse - Schlüssel zum inneren Wachstum

Wenn die Zeit der Inkarnation näher rückt, betritt die Seele erneut die Astralwelt, unter der Führung der fortgeschrittenen Wesen. Den Körper, den sie zum Eintritt in die Welt aufgebaut hat, wird sie während ihres neuen Lebens beibehalten. Das Wesen, welches von einer menschlichen Mutter empfangen werden soll, fällt in einen leichten Schlaf, der es von den Welten voller Herrlichkeit trennt, die es erst kürzlich betrachten durfte. Es vergisst die Freuden jener höheren Sphären, während es von Menschen und ihren Sorgen auf Erden träumt, denen es in der physischen Welt helfen wird.
Zum Schluss schließt ein „Engel der Geburt“, der derselben Familie wie der „Engel des Todes“ angehört, das Bewusstsein des Individuums in die atmende Gestalt eines kindlichen Körpers ein. Die lichten Welten, aus denen es kam, sind vorübergehend verdunkelt und vergessen. Manchmal mag es, während es noch im physischen Körper weilt, sein Bewusstsein mit den höheren Sphären in der sogenannten „Erleuchtung“ vereinigen, erlangt durch Leiden, geistiges Suchen und spirituelle Erkenntnis.

Für die neun Monate der Schwangerschaft befindet sich die hinabsteigende Seele weder im Himmel noch auf der Erde. Es besteht nur ein Bewusstsein des Abwartens, der Verwunderung und oftmals der Furcht. Wenn die Eltern Liebe und Willkommen an das Kindindividuum richten, welches sie anzogen, kann die Angst der Seele in Erwartung umschlagen. Das Erdenleben bedeutet für den Eintretenden einen vorübergehenden Verlust eines pulsierenden Lebens, herrlicher Freiheit, immerwährender Musik und leuchtender Farben. Höher entwickelte Fähigkeiten und ein angehobenes Bewusstsein werden durch die Geburt verloren. Bereiten Eltern eine ideale Umgebung voller Liebe und Wärme für ihr geliebtes Kind, wird dadurch der Verlust des ewigen Raumes ausgeglichen. Ein Baby ist nur in seinem jetzigen Körper ein Kind. Es ist zuvor mehrmals geboren worden und gestorben. Glückliche Leben und weise Eltern waren in seiner Erfahrung sicher selten. Nichts an der menschlichen Lebensform zieht die Seele direkt an. Sie kommt, da sie noch unausgebildet ist und wird diese Erfahrung des physischen Lebens fortsetzen, bis sie die Meisterschaft erlangt.

Jedes Kind, welches sich bei „Schülern auf dem PFAD“ inkarniert, tritt ein in eine höhere Atmosphäre der Gedanken und des geistigen Strebens, als jene, welche bei Menschen geboren werden, die sich diesen Bereichen nicht weihen.
Das größte Geschenk, das Eltern ihren Kindern zu geben vermögen, ist ihre geistige Liebe und ihr Verständnis, welches danach strebt, soviel als möglich von der Harmonie der Inneren Welten auf die Erde herunter zu bringen. Jedes eintretende Wesen stellt ein einmaliges Individuum dar, ausgestattet mit seinen eigenen Gaben und Hoffnungen. Es ist sehr wichtig für jedes Kind, zu fühlen, dass es aus vollem Herzen geliebt wird, nicht mehr und nicht weniger als ein anderes. Kinder werden in einer Umgebung der ungerechten Bevorzugung und Disziplinlosigkeit seelisch verformt.

Eine schwangere Frau sollte ihr Bewusstsein zu einer Wohnstätte des Friedens und der Freude gestalten. Sie benötigt eine schöne Umgebung und inspirierenden Umgang. Genauso wie andere Menschen sich um sie kümmern, muss sie sich um die Seele bemühen, deren physischen Körper sie unter ihrem Herzen trägt.
Jedes aufstrebende Gefühl, jeder emporschwingende Gedanke wird das sich formende Kind mit Zufriedenheit in der Wiege des mütterlichen Körpers beseelen.
Ein Vater besitzt ebenso seine Pflichten und Vorbereitungen. Er muss sich um die Sicherheit und das Wohlergehen von Mutter und Kind bemühen. Er sollte sich Ziele des Fortschritts für die ganze Familie vergegenwärtigen und die Voraussetzungen für eine schöne und glückliche Geburt vorbereiten.

Sobald die Mutter ihrer Schwangerschaft bewusst wird, sollte sie sich in Gedanken, Worten und Werken auf ihre kommende Verantwortung vorbereiten. Sie sollte alle Angewohnheiten und Verhaltensweisen ablegen, die einem beeindruckbaren Kind schaden könnten, und nach Sanftheit, Geduld und Uneigennützigkeit streben.
Ein Kind schöpft Sicherheit aus der Harmonie und der Hingabe der Eltern untereinander. Mann und Frau sollten ihr Kind nicht einander vorziehen.
Die Liebe zwischen ihnen muss ebenso stark sein, wie die Liebe, die von ihnen zu ihrem Kind geht.

Eine Invokation, welche die werdenden Eltern jeden Morgen benutzen können, sind die folgenden Worte:

"O Geist des Lebens, hebe den Schleier,
auf dass das hinabsteigende Wesen
fühle unser Willkommen und unsere Freude.
Als irdische Eltern bitten wir dich, Ewiger Vater,
segne, erhalte und hilf diesem Kind.
Wir selbst geloben, unsere Pflichten als Eltern,
in stetigem Gedenken an Deine Liebe,
zu erfüllen."

Und so schließt sich der Kreislauf von Geburt und Tod und Wiedergeburt … bis wir das Rad des Schicksals zum Stillstand bringen und die eigene Meisterschaft uns hieraus erlöst.