Zurück in der Heimat - Teil II

Buchbesprechung - Flower A. Newhouse - Schlüssel zum inneren Wachstum

Der Tod befreit von vergänglichen Formen. Man wird angetan mit neuen, dauerhaften Körpern, die den Anforderungen der höheren Dimensionen entsprechen. Die Beschaffenheit unseres Lebens auf Erden trägt auch Früchte auf der astralen Ebene.
Jemand, der wertlosen Zielen nachgelaufen ist, webt sich dadurch selbst ein Zeichen.
Eine Kurtisane trägt ein rotes „A“ auf ihrer Brust und nur eine Änderung des Verhaltens vermag dieses anklagende Mal zu beseitigen. Dem schuldigen Kriminellen wird ein Zeichen seiner Gefangenschaft eingeprägt, so dass sein Astralkörper die Erscheinung seiner letzten Gefangenen-Uniform annimmt. Der Geizhals trägt all die Zeichen seiner Habgier, während das Aussehen des Alkohol- oder Drogensüchtigen schon zu schauerlich ist, um es zu beschreiben. Keine Bestrafung wird von außerhalb vorgenommen; jedes Individuum leidet auf Grund seines eigenen unglücklichen Bewusstseins. Die verständigen Wächter sind wie Balsam für die gequälten Geister. Sie lehren, dass jeder Mensch sich selbst vergeben und so die Male für törichte Begierden und Taten aus seinem Körper beseitigen muss.

Obgleich einige wenige oder bisweilen auch eine ganze Gruppe von Beobachtern Zeugen des Hinübergehens eines Menschen sind, wird ihre Nähe doch durch das strahlende, das ganze Spektrum umfassende Funkenspiel des befreienden Lichtes verschleiert. Dieses Licht bleibt in seiner klaren Ausrichtung gewöhnlich solange bestehen, bis die „Trauerfeier“ abgeschlossen ist. Nach diesem Ereignis ist es dem Hinübergegangenen möglich, die neue Welt und deren Bewohner wahrzunehmen, die ihn umgeben. Nach und nach bemerkt er/sie, dass diese Wesen nicht dasselbe wie er/sie wahrnehmen. Zwischen den Geliebten und dem Betrachter selbst stehen astrrale Substanzen, die durch die verzerrte, unrichtige oder übertriebene Meinung eines Menschen denen gegenüber gebildet wurden, die einst um ihn waren.
Diese astralen Bilder können bisweilen armselig ausgeführten Masken ähneln, die in der Mitte zwischen dem Betrachter und denen stehen, die ihn/sie lieben.
Gelegentlich nehmen diese Substanzen auch die Form von Schleiern an oder hängen gar wie moosähnliche Substanzen in der Mitte zwischen beiden.

Niemand klärt ihn/sie darüber auf, was es mit diesen verwirrenden Eindrücken auf sich hat. Nach und nach lernt er/sie von den Quellen im eigenen Inneren, dass es sich dabei um falsche Auffassungen und Vorurteile handelt, die er/sie unberechtigter Weise anderen Menschen gegenüber besaß. Die erste Lektion eines „frisch Verstorbenen“ besteht daher darin, sich langsam, ernsthaft und ohne Vorurteil darum zu bemühen, das wahre Wesen eines anderen zu Erkennen. Schließlich lösen sich diese Täuschungen auf, und der Betrachter entdeckt im Emotionalbereich eine stärkere Zuneigung und ein umfassenderes Spektrum der Wertschätzung, als er/sie es jemals, auf Grund der Begrenzungen des eigenen Bewusstseins, in der äußeren Welt erlebt hat.  

Die zweite Entdeckung besteht in der Verwunderung, erfüllt mit Ehrfurcht, über die Schönheit und durchscheinende Klarheit der geliebten Menschen, Seelen und Gedanken. Jetzt endlich weiß das menschliche Wesen den Wert größerer Stille zu schätzen, denn diese befähigt ihn dazu, die wahren und edlen Eigenschaften seiner/ihrer früheren Gefährten zu erkennen und weise zu beurteilen.
Ganz ähnlich hält es der neu Eingetroffene, wenn er/sie weiter schreitet, für das Beste, auch gegenüber den meisten anderen Dingen keine vorgefasste Meinung zu hegen.
Nachdem der/die Einzelne die Freuden erneut aufgelebter Beziehungen tief in sich aufgenommen hat und dadurch spirituell inspiriert worden ist, dass er/sie das Gute in jenen erkannt hat, die vorausgegangen sind, verlangt es ihn/sie nach neuen Herausforderungen. Diese zweite Periode umfasst eine Zeitspanne, die in der dreidimensionalen Welt Jahren entsprechen würde.  

Jeder verspürt die Belebung, die die neu gewonnene Freiheit mit sich bringt.
Ihr entsprechend soll jedes Drängen, jede Neigung, jeder Wunsch und jede unerfüllte Sehnsucht bestärkt oder untersucht werden. Dies ist die Periode der Erkundung, vergleichbar mit Reisen in Deiner Welt der wissenschaftlichen Studien und erfinderischer Betätigungen. Der/die Einzelne kann im gesamten Sonnensystem herum reisen, denn alle Planeten und ihre Sonne besitzen eine Verbindung in den inneren Dimensionen. Die Freude an den neuen Möglichkeiten der Fortbewegung steht im Vordergrund der Verwunderung der Seelen über das Leben in der Astralwelt.
Dieses neue Abenteuer hält Offenbarungen bereit, die die Erde nicht zu bieten vermag. Mit Ruhe und Eifer nimmt man aus einer tiefen Erkenntnis heraus den Sinn von Orten, Werten, Werken und sogar Entwicklungsmöglichkeiten wahr. Daher möchte der/die Betrachtende häufig erneut zu Landschaften und Gebieten seines eigenen Planeten zurück kehren, um nun den Platz zu studieren, den er/sie zuvor nur mit oberflächlichen Maßstäben betrachtete. Er/sie schätzt nun die neuen Farben und besonderen Eigenarten ab, die in den einzelnen Ländern, Gruppen oder Institutionen vorherrschen, die er/sie erkunden möchte.

Immer wieder stellt sich mit Nachdruck ein Gedanke ein:


„Warum war ich nur auf Erden so blind, unsensibel und unbeweglich!
Hätte ich mich nicht so sehr für mich selbst interessiert, hätte ich vielleicht eher dabei geholfen, das Einfließen dieser besonderen Kräfte in diese Gegenden oder dieses Arbeitszimmer zu unterstützen.“


Mit immer tieferer Empfänglichkeit verspürt der/die Fragende den Wunsch, seinen/ihren zahlreichen Sehnsüchten nicht länger nachzugehen, sondern sich statt dessen ernsthaften und tiefgründigen Studien zu widmen. Dies führt zu den „Hallen des Lernens.“ Auf allen Ebenen bestehen große Schulen. Jene, die gerade aus dem physischen Leben in die höheren Welten zurück gekehrt sind, werden gemäß ihrer Bedürfnisse diesen Stätten der Lehre zugeführt. Allein der Wunsch nach einem bestimmten Wissen wird ihn/sie intuitiv zu der jeweiligen Gruppe und dem richtigen Lehrer führen, die gemeinsam für diese Information zuständig sind. Es gibt nur wenige geschlossene Räume. Normalerweise kommen die Schüler in einer „Halle“ zusammen, die weder Decke noch Türen besitzt, deren „Wände“ jedoch runden Audienzzimmern gleichen.


Die Lehrer der inneren Ebenen lehren nicht, weil sie dies wünschen, sondern weil sie die Fähigkeiten dazu besitzen. Meisterseelen finden sich auch vereinzelt unter den Lehrenden. Je weiter er/sie in den höheren Welten voranschreitet, um so lieblicher und edler wird die Musik, um so strahlender die Farben. Die Lehrer weisen die einzelnen Gruppen an, wie diese Qualitäten zu entwickeln sind. Zeit spielt in diesen Unterweisungen keine Rolle. Der/die Fragende mag daher für eine Zeitspanne, die in der dreidimensionalen Welt einigen Tagen entsprechen würde, an dieser einen Anleitung teilnehmen. Die Lehrer halten solange an einem Thema fest, bis ihre Schüler die offenbarten Werte verstanden haben.

Die Übungen scheinen uns sonderbar. Sie mögen z.B. lauten: „Der Ausdruck von Liebe besitzt eine farbige Gedankenform und einen Klangton. Versucht nun Liebe auf einen eurer Lieben zu richten.“ Genauso wie ein Chorleiter einen Teil seines Chores bitten würde, seinen Teil zu singen, weist der Lehrer jene an, die die Entfaltung dieser Fähigkeit üben sollen. Die Anstrengungen, die gemacht werden, amüsieren und offenbaren, wie kraftlos Gedanken sind, denen die wahre Hingabe fehlt.
Andere Gruppen werden darin unterrichtet, eine Woge des Friedens hinaus zu schicken, die jene auf den niederen Ebenen zu beeinflussen vermag. Diese Übungen sind sehr interessant und dienen als Anreiz zum Wachstum der eigenen Kreativität.